Die DIN EN 1177, die seit dem 1. Januar 2017 in der aktuellen Ausgabe DIN EN 1177:2016-11 gültig ist, stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung sicherer Spielumgebungen dar. Diese Norm erhöht nicht nur die Grenzwerte für die Sicherheit, sondern setzt auch höhere technologische Anforderungen an die Prüfverfahren und die Ausstattung der Prüfungseinrichtungen.

Erweiterter Anwendungsbereich

Die DIN EN 1177 gilt universell für alle Spielplatzgeräte, die auf öffentlich zugänglichen Spielplätzen oder vergleichbaren Einrichtungen installiert werden. Dies schließt ebenfalls Spielgeräte in Kindertagesstätten, Schulen sowie im privaten Bereich, beispielsweise in Wohnanlagen oder Kaufhäusern, mit ein. Die Norm stellt sicher, dass Spielplätze nicht nur ein Ort der Freude und des Lernens, sondern auch der Sicherheit für Kinder sind.

Kerninhalte der DIN EN 1177

Im Einklang mit der Europäischen Norm EN 1176-1 für Spielplätze und Spielplatzgeräte, erweitert die DIN EN 1177 die sicherheitstechnischen Anforderungen speziell im Hinblick auf die Stoßdämpfung von Spielplatzböden. Diese Spezifikation ist entscheidend, um die Verletzungsrisiken bei Stürzen zu minimieren. Die Norm definiert zwei spezifische Prüfverfahren:

  1. Bestimmung der kritischen Fallhöhe: Hierbei wird die Höhe bewertet, aus der ein Kind fallen kann, ohne schwere Verletzungen zu erleiden. Die Prüfung berücksichtigt verschiedene Bodenarten und kann sowohl vor Ort als auch in spezialisierten Laboren durchgeführt werden. Diese Flexibilität in der Prüfumgebung stellt sicher, dass die tatsächlichen Spielbedingungen genau simuliert und bewertet werden können.
  2. Bewertung der Stoßdämpfung: Dieses Verfahren untersucht, inwieweit der installierte Spielplatzboden im Verhältnis zum aufgestellten Spielgerät eine angemessene Stoßdämpfung bietet. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da die angemessene Stoßdämpfung das Verletzungsrisiko bei einem Sturz erheblich reduziert.

Sicherheitsmaßnahmen und Prävention

Ein zentraler Aspekt der DIN EN 1177 ist die Forderung, dass dämpfende Böden an allen potenziellen Aufprallflächen vorhanden sein müssen, um das Risiko von Verletzungen zu minimieren. Diese Anforderung gewährleistet, dass Spielplätze nicht nur ein Ort des Vergnügens, sondern auch ein sicherer Raum für Kinder sind.

Zusammenfassend zielt die DIN EN 1177 darauf ab, eine sichere Spielumgebung durch die Festlegung strenger Sicherheitsstandards für Spielplatzböden zu schaffen. Durch die Einführung präziser Prüfverfahren für die Stoßdämpfungseigenschaften von Spielplatzböden trägt die Norm wesentlich dazu bei, das Verletzungsrisiko für Kinder zu minimieren und damit die Qualität und Sicherheit von Spielplätzen insgesamt zu verbessern.